Ein Projekt der Stiftung SPI
Die Netzwerkstelle Jugenddelinquenz ist ein Projekt der Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May«) und agiert im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin. Ihre Aufgabe besteht darin, als Vermittlungsstelle zwischen verschiedenen Berufsfeldern im Bereich der Jugenddelinquenz zu fungieren. Seit mehr als 30 Jahren dient sie in Berlin als wichtige Schnittstelle zwischen Jugendhilfe, Polizei, Schule und Justiz.
Hintergrundgeschichte
1994 Gründung
Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei
In den 1990er Jahren kam es immer wieder zu Konflikten zwischen – vorrangig – Mitarbeitenden der Straßensozialarbeit und der Polizei. Unterschiedliche Aufträge, Strukturen, fehlende Kenntnisse über die Arbeit der jeweils anderen Institution sowie gegenseitige Vorbehalte führten zu Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit oder zu einer Ablehnung dieser.
Deshalb wurde 1994 für Berlin eine neutrale Stelle bei der Stiftung SPI eingerichtet, die ursprünglich an der Schnittstelle von der Jugendhilfe zur Polizei vermittelte: die Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei.
2012 Konzepterweiterung
Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
Die langjährige Erfahrung in der Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz verdeutlichte, dass neben der Jugendhilfe und der Polizei weitere Akteurinnen und Akteure in der Delinquenzprävention wichtig sind. Die Zielgruppe der Arbeit der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei hat sich somit erweitert. Im Fokus des Auftrages steht seitdem der Dialogausbau zwischen den Mitarbeitenden der Jugendhilfe und den Bereichen Schule, Polizei und Justiz in Berlin.
Damit trägt das Projekt einen Teil zur Verwirklichung des § 81 SGB VIII bei. Dieser regelt die strukturelle Zusammenarbeit der Jugendhilfe mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen. Die konzeptionelle Erweiterung rund um das Netzwerken spiegelte sich seitdem auch in dem Projektnamen wider: Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz.
2024 Neugestaltung
Netzwerkstelle Jugenddelinquenz
Mit unserer neuen Website sind nun alle unsere vielfältigen Angebote gebündelt online verfügbar und um die Berliner Netzwerke erweitert. Zusätzlich haben wir konkrete Hilfsangebote und eine Übersicht über häufige Fragen integriert. Um noch mehr Menschen zu erreichen, bieten wir vermehrt Großgruppenworkshops an.
Denn auch im Jahr 2024, pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum, bleibt unser Auftrag unverändert bestehen. Doch das Projekt hat sich einem umfassenden Neudesign unterzogen: Mit einem einheitlichen Layout, einer übersichtlicheren Angebotsstruktur und einem schlankeren Namen präsentieren wir uns ab sofort als Netzwerkstelle Jugenddelinquenz, kurz NeJu.
Meilensteine – ein Auszug
1994
Die Gründung der Clearingstelle Jugendhilfe/Polizei
1997
Die erste Auflage des Plakats der Krisennotdienste auf einen Blick erscheint
1998
- Das erste Infoblatt erscheint. Titel: Schweigepflicht, Anzeigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht
- Der Arbeitskreis City-Bahnhöfe wird etabliert
2000
Der erste berlinweite Fachtag Sozialarbeit und Polizei – Zwischen Dialog und Abgrenzung findet statt.
2003
Der Fachbeitrag Denn sie wissen nicht, was die Anderen tun. Dialogförderung zwischen Sozialarbeit und Polizei erscheint
2004
Beginn der kontinuierlichen Unterstützung bei der Gründung mehrerer bezirklicher Kooperationsrunden (Präventionsräte) zur Kinder- und Jugenddelinquenzprävention
2006
Der Fachtag Viele Köche verderben den Brei? – Interdisziplinäre Ansätze zur Prävention von Jugenddelinquenz findet statt
2007
- Die erste Ausgabe der UMSICHTEN, dem Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz, erscheint
- Die Publikation EINSICHTEN – Hospitationen zwischen Jugendhilfe und Polizei. Ein Leitfaden zur Durchführung von Hospitationen erscheint
2008
Der Fachtag Ich bin dann mal weg – Kinder und Jugendliche in Notsituationen findet statt
2010
- Moderation und Prozessbegleitung der Standards der Jugendhilfe im Strafverfahren/Jugendgerichtshilfe (JGH)
- Erste redaktionelle Überarbeitung der Broschüre Erwischt, was nun? der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
- Veröffentlichung der DURCHSICHTEN – Gesammelte und aktualisierte Infoblätter von 1998 bis 2009
2011
Die Materialien über die Möglichkeiten zur kostenlosen Rechtsberatung erscheinen
2012
Umbenennung in Clearingstelle – Netzwerke zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
2012
-2015
Die Schnittstellenanalyse zum Umgang mit Intensivtätern wird durchgeführt
2014
Jubiläumsfeier „15 Jahre Diversionsbüro – 20 Jahre Clearingstelle“
2013
-2019
Regelmäßige Moderation der jährlichen Fachgespräche zum Stand der Kooperation zwischen den bezirklichen Ordnungsämtern und den Jugendämtern bei der Umsetzung des Jugendschutzgesetzes
2016
Das Filmprojekt mit der ASH Berlin Mein Leben läuft so oder so startet
2017
Der Fachtag Junge Geflüchtete im Jugendstrafverfahren findet statt
2018
Erstellung und Veröffentlichung verschiedener Materialien zum Ablauf eines Jugendstrafverfahrens
2019
- Übersetzung der Materialien zum Ablauf eines Jugendstrafverfahrens in 6 Sprachen (Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Russisch, Türkisch)
- Der Imagefilm über unsere Arbeit und Angebote erscheint
2020
- Veröffentlichung der ASA-Broschüre und einer ASA-Seite über die ambulanten sozialpädagogischen Angebote nach dem JGG in enger Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
- Das Webinar Systemsprenger:innen im Lockdown?! Was bedeutet die Corona-Pandemie für die Arbeit mit delinquenten jungen Menschen? findet statt
2021
- Die Materialien Nicht mit mir! Meine Rechte und Möglichkeiten. Ein Wegweiser für Geschädigte einer Straftat erscheinen
- Die UMSICHTEN, der Berliner Newsletter zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz, bekommt ein neues Layout und Design
2022
Der Fachtag Jugendhilfe und Polizei – über die Rolle und Bedeutung der Zusammenarbeit findet statt
2023
- Der Workshop Polizeieinsätze in Jugendeinrichtungen in enger Absprache mit der Polizei Berlin findet statt
- Start für die Entwicklung eines neuen Corporate Designs und eines neuen Projektnamens
2024
- 30-jähriges Bestehen und Umbenennung in Netzwerkstelle Jugenddelinquenz
- Entwicklung eines Corporate Designs und Launch der neuen Website
- Erarbeitung eines digitalen Verzeichnisses der bestehenden Berliner Netzwerke im Themenfeld der Kinder- und Jugenddelinquenzprävention